Gesundheitliche Risiken

Warum gehören elektromagnetische Felder und Mobilfunk zusammen?

Mobilfunk ist ein Funksystem: "Funksysteme bestehen aus einer Basisstation und mindestens einem mobilen Endgerät, Mobilteil oder Funkgerät. Die Basisstation bildet über seine ausgehenden Funksignale die Funkzelle in deren Reichweite sich das Mobilteil befinden muss."

Funksignale sind elektromagnetische Wellen und somit bilden sich elektromagnetische Felder, die Wirkung auf den menschlichen Körper ausüben und daraus gesundheitliche Risiken resultieren können.

Warum führt Mobilfunk zu Erwärmung?

Handystrahlen haben einen vergleichbaren Effekt wie Mikrowellen. Es kommt zur thermischen Erwärmung von Haut (Körperoberfläche), aber auch Gewebe im Körper. Der Effekt hängt mit vom Frequenzbereich ab, der genutzt wird. Über die biologische Wirkung in den unterschiedlichen Frequenzbereichen gibt das Schaubild der ETH Zürich Auskunft. Das Schaubild unterscheidet für Mobilfunkstrahlen (Frequenzbereich 700MHz bis maximal 100 GHz) zwei biologische Wirkbereiche:

  • Erwärmung: Erwärmung von Körperoberfläche (Ganzkörper), aber auch inneres Gewebe.
  • Verbrennung: Hotspot-Erwärmung an Körperoberfläche.

Biologische Wirkung bedeutet nicht automatisch, dass es gesundheitliche Auswirkungen gibt. Trotzdem beschreiben sie ein Potential. Die Grenzwerte für Mobilfunk orientieren sich an diesen thermischen Effekten.

Der Umgang mit Elektromagnetischen Felder wird durch ausführliche Verordnungen geregelt z.B. EMF am Arbeitsplatz durch  das Bundesministerium für Gesundheit und Soziales (EMFV). Denn Elektromagnetische Felder sind wirksam auf Mensch, Tier und Umwelt und aus diesem Grund sind Grenzwerrte notwendig!

Mobilfunk basiert auf elektromagnetische Felder, die eine biologische Wirkung auf Menschen und Tiere haben. Grenzwerte und Verordnungen versuchen das Risiko zu minimieren. Die Grenzwerte für Mobilfunk orientieren sich nur an thermischen Effekten auf den menschlichen Körper.

Kann Mobilfunk zu Zellstress führen?

Studien haben einen möglichen Wirkmechanismus von oxidativem Stress und freie Radikale untersucht - Zellstress (BfS bringt eine Zusammenfassung ohne eindeutigen Ergebnisse).

Es gibt Diskussionen, ob Handystrahlung DNA-Reparaturprozesse stören kann (auch Bfs). Auch hier keine eindeutigen Ergebnisse. Allerdings weitere Studien werden angeregt.

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat über Ihre Internationalen Krebsforschungsagentur (IARC) folgende Einschätzung vorgenommen.

  • Sie entschied erstmals 2002: Niederfrequente Magnetfelder sind "möglicherweise" oder auch "vielleicht" krebserregend.
  • 2011 bestätigte die IARC diese Einstufung für hochfrequente elektromagnetische Felder und damit auch für den Mobilfunk und das Telefonieren mit Handys oder Smartphones.

Zellstress von Diagnose-Funk erhärtet die Theorie über mögliche Wirkzusammenhänge.

Es gibt zwar keine eindeutigen Ergebnisse, dass elektromagnetischen Felder durch Mobilfunk Wirkung auf Zellen und DNA haben und damit Krebs auslösen können. Allerdings selbst die WHO stuft Mobilfunk als potentiell krebserregend ein.

Was ist Elektrosensibiltät?

Eine weitere Wirkung auf uns Menschen durch Mobilfunkstrahlung (insbesondere in der Nähe von Funkmasten) betrifft Schlafstörungen, Kopfschmerzen oder Konzentrationsstörungen durch Elektrosmog  - Elektromagnetische Hypersensibilität.

Fallbeispiele zu Elektrosensibilität wurden von Diagnose:funk gesammelt.

Hypersensibiltät, Zellstress, Krebs und Unfruchtbarkeit, alles Bereich bei denen man Mobilfunkstrahlung in Verdacht hat, gesundheitsschädlich zu sein.
Viele Fragen sind noch nicht annähernd geklärt. So untersuchen Studien häufig Auswirkungen unter genau definierten Bedingungen. Allerdings sind wir in unserem täglichen Leben einem komplexen Strahlenmix ausgesetzt aus unterschiedlichsten Strahlungsquellen z.B. WLAN, DECT, Bluetooth, Laptop/Tablett/Smartphone, Internet of Things (IoT). Nicht zuletzt auch in modernen Transportmitteln sind Sensoren und Funk bis hin zu Radar im Einsatz. Die Belastung ist allgegenwärtig und es ist davon auszugehen, dass sie noch deutlich zunehmen wird.

Welche Wirkungen kann Mobilfunk auf Flora und Fauna haben?

Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) EMF Umwelteffekt-Studie (2019): Die Studie betrachtet potentielle Risikofelder von elektromagnetische Felder auf die Tier- und Pflanzenwelt. Insgesamt gibt es nur wenige Studien und zumindest nach BfS eine unklare Beweislage. Aber weitere Studien werden angeraten.

Im folgenden eine grobe Aufstellung in welchen Bereichen Mobilfunk im Verdacht steht negative Auswirkungen zu haben:

Hochfrequent (Mobile Kommunikation):

  • Studie zu Gene sowie Form und Struktur von Pflanzen: "eine Veränderung des Energiestoffwechsels auftrat, wenn diese für 10 Minuten einem elektromagnetischen Feld mit einer Frequenz von 900 MHz und einer Feldstärke von 5 V/m ausgesetzt". Und als Schlussfolgerung: "Bei sich noch entwickelnden Pflanzen zeigte sich dagegen eine Verringerung des Wachstums. Es wurde aber betont, dass die beobachteten Effekte nicht ausreichen, um von einer Gefährdung für Pflanzen auszugehen."
  • Baumschäden und Mobilfunksendeanlagen: "Senderseitig-geschädigten Bäume mit Sicht auf eine Basisstation". Studie wird von BfS kritisiert. Allerdings gibt es in vielen Städten Begehungen, die auch auf Zusammenhänge hindeuten.

  • "Grauer Star bei Kälbern". Auch hier wurde die Studie von BfS kritisiert.
  • Resonanzeffekte auf Insektenkörper: Schlussfolgerung BfS: "Bei zukünftigen Anwendungen im Hochfrequenzbereich (5G-Anwendungen > 20 GHz) werden Wellenlängen erreicht, die in etwa der halben Länge von Insektenkörpern entsprechen, wodurch Resonanzeffekte auftreten könnten. Daher ist es wichtig, in diesem Bereich weitere Forschung durchzuführen."

Insekten und Vogelsterben ist in aller Munde. Und selbst das Bundesamt für Strahlenschutz mahnt in der Konferenz von 2019 an "es aber Einzelhinweise gibt, denen mit weiterer Forschung nachgegangen werden sollte." Auch hier steht Mobilfunk plausibel im Verdacht negativen Einfluss auf Flora und Fauna zu haben. Grenzwerte müssen auch die Aspekte der Tier- und Pflanzenwelt reflektieren und Forschung ist auch hier dringend erforderlich.

Es ist Zeit, dass die Auswirkungen von Mobilfunk auf Mensch, Umwelt und Natur mit ausreichenden Fördermitteln erforscht werden.